

Mindestens 35 Tote bei islamistischem Angriff auf Kirche im Nordosten der DR Kongo
Bei einem islamistischen Angriff auf eine katholische Kirche im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sind Augenzeugen zufolge mindestens 35 Menschen getötet worden. Bislang seien "35 Leichen" festgestellt worden, sagten Einwohner der in der Provinz Ituri gelegenen Stadt Komanda am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Ein Sprecher der kongolesischen Streitkräfte und eine örtliche Menschenrechtsorganisation schrieben den Angriff der Islamistenmiliz Alliierte Demokratische Kräfte (ADF) zu.
Den Augenzeugen zufolge ereignete sich der Angriff am Samstagabend. Die Einwohner berichteten AFP von "Schüssen in der Nähe der Pfarrkirche". Demnach überfielen die Angreifer eine katholische Kirche in Komanda, in der sich Gläubige zum Gebet versammelt hatten.
Der örtliche Pfarrer sprach gegenüber AFP von 31 getöteten Gemeindemitgliedern sowie sieben weiteren Toten und sechs Schwerverletzten. Einige junge Menschen seien zudem entführt worden. Über ihren Verbleib sei nichts bekannt.
Nach Angaben eines regionalen Sprechers der kongolesischen Streitkräfte handelte es sich bei den Angreifern mutmaßlich um "ADF-Angehörige". Auch der Koordinator einer örtlichen Menschenrechtsorganisation schrieb den Angriff der ADF-Miliz zu. Er sprach von einer vorläufigen Zahl von mindestens 38 Toten.
Die ursprünglich aus Uganda stammende Islamistenmiliz ADF ist mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet. Die ADF ist seit Mitte der 1990er Jahre im Nordosten des Landes aktiv - trotz der dortigen Anwesenheit kongolesischer und ugandischer Streitkräfte. Sie wird beschuldigt, tausende Zivilisten getötet zu haben. Bei ihrem letzten größeren Angriff im Februar waren 23 Menschen getötet worden.
Der an Bodenschätzen reiche Osten der Demokratischen Republik Kongo ist seit den Kriegen in den 90er Jahren in der Region von Gewalt geprägt. Nach UN-Schätzungen waren Ende 2023 fast sieben Millionen Menschen in dem zentralafrikanischen Land auf der Flucht, davon allein 2,5 Millionen in Nord-Kivu.
A.Serra--MJ